Es sieht alles so toll aus. Verschnürt und mit dem Knebel im Mund auf dem Bett liegend. Nur sollte das Verschnüren auch gelernt sein, denn schließlich soll es ja auch schön aussehen, und nicht unbedingt an die Deutsche Post erinnern.
Seile eignen sich deshalb hervorragend für diverse Bondage-Aktionen. Doch ein Seil sollte man wie ein Medikament aufbewahren, nämlich trocken, sonnengeschützt und kühl. Durch Sonne und Hitze wird das Seil spröde, und Nässe zersetzt das Seil. Zudem sollten die Seile nach einer netten Fesselung wieder aufwickelt werden, um eventuelle Selbstverknotungen zu verhindern.
Bei Bondage-Seilen sollte man auch immer beachten, daß sie weich und etwa einen cm dick sind, um ein eventuelles Einschneiden zu verhindern. Hierzu gibt es eine Menge Arten von Seilen, wie Nylonseile, Baumwoll,- und Hanfseile oder Bergsteigerseile, auch Kevlar genannt.
Eigenschaften der verschiedenen Seile
Nylonseile
Das Positive an Nylonseilen ist, daß sich die Knoten relativ leicht wieder lösen und die Enden verschmelzen lassen.
Das Negative daran ist, daß sie etwas härter als die gängigen Baumwollseile und preislich etwas teuerer sind.
Baumwollseile
Der positive Aspekt bei den Baumwollseilen besteht darin, daß sie sehr weich sind und sich in der Waschmaschiene waschen lassen.
Der negative Aspekt ist, daß sich die Enden aufdrehen und die Knoten manchmal schwerer zu lösen sind. Vorsicht auch beim Waschen, denn es besteht Einlaufgefahr. Preislich liegen die Baumwollseile im Mittelmaß.
Hanfseile
Positiv an den Hanfseilen ist, daß sie nett anzuschauen sind.
Negativ, daß sie rauh und hart sind.
Preislich sind sie dafür relativ günstig.
Bergsteigerseile
Bergsteigerseile besitzen die positive Eigenschaft, daß sie sehr weich sind, sich die Knoten toll lösen und die Enden verschmelzen lassen.
Die negative Eigenschaft besteht darin, daß sie eben wirklich bunt und preislich wahnsinnig teuer sind.
Richtiges Fesseln
Will man Jemanden mit Seilen fesseln, sollte nicht zu fest geschnürt und auf jeden Fall mehr als eine Umwickelung gemacht werden, um die Belastung, der das Seil standhalten muß, zu verteilen. Als Faustregel gilt, daß man bei der Schnürung immer noch einen Finger unter das Seil schieben können sollte. Zu fest geschnürt, kann es nämlich einen Blutstau oder Durchblutungsstörungen auslösen.
Hände fesseln
Bei den Händen ist die sogenannte 8er-Fesselung sehr günstig. Dabei werden mehrere Umwickelungen um die Handgelenke gemacht, um den Druck zu verteilen. Danach wickelt man noch zwischen den Handgelenken. Dadurch wird Druck und Reibung an den Handgelenken verhindert.
Beim Abnehmen der Fesseln ist die Devise, langsam. Keine Reibung verursachen. Denn eine Reibung kann zu Verbrennungen führen.
Suspension oder Aufhängebondage
Diese Art von Bondage erfordert viel Ahnung der Technik. Daher sollte sie von Anfängern gemieden werden. Die ersten Erfahrungen sollte hier man besser mit "Gurt-Suspensionen" machen. Das sind spezielle Gurtvorrichtungen, wie zum Beispiel Fallschirmgurte.
Handschellen
Handschellen kennen wir alle. Handschellen sind nett anzuschauen und sehen auch sehr erotisch aus. Leider ist die Erotik aber dahin, wenn die Schelle zu fest um das Handgelenk platziert ist, und sich ein langsames, aber stetiges Kribbeln in den Fingern einstellt.
Hier sollte deshalb besser die Qualität zählen. Billige Handschellen haben nämlich die dumme Angewohnheit, daß sie sich in der Hitze des Gefecht´s enger stellen. Folglich kann das also mehr Gefecht als Hitze bedeuten und ist sicherlich auch nicht angenehm. Deswegen lieber investieren. gibt es gute Handschellen, die man feststellen kann.
Handschellen auch bitte nie belasten. Sie können die Haut einschneiden und sind außerdem nicht sicher was das Gewicht der Belastung betrifft. Die Handschellen auch nie gegen das Handgelenk schlagen, wie es die netten Menschen im TV öfter mal machen. Das kann sehr weh tun und blaue Flecken verursachen.
Manschetten
Manschetten sine eine tolle Erfindung. Manschetten gibt es aus verschiedenen Materialien, wie Leder, Metall und Latex.
Leder
Ledermanschetten eignen sich hervorragend für Fesselungsspiele. Das Leder ist nämlich angenehm weich zur Haut. Am Sichersten sind hier vor Allem die mit Ziegen,- oder Wildleder gepolsterten Anfertigungen. Sie drücken nicht auf die Blutbahnen, sofern sie nicht zu eng anliegen. Unter Anderem macht es dabei ein praktischer D-Ring möglich, den Träger mit Karabinerhaken oder Schlössern irgendwo zu befestigen.
Ledermanschetten gibt es schon ab ca. 45 Euro in jedem gut geführten SM-Laden.
Latex
Latexfesseln sind gut für Nasspiele geeignet. Hier aber bitte darauf achten, daß die Nieten und Verschlüsse nicht rostig werden.
Metall
Sehr elegant sind Manschetten aus Metall. Allerdings sind sie etwas teurer als die Leder,- und Latexmanschetten. Auch hier aber wieder darauf achten, daß die Manschetten nicht zu eng anliegen.
Ketten
Was würde der Mensch heute machen, wenn es keine Ketten gäbe. Wir alle kennen sie. Es gibt sie klein, um den Hals und es gibt sie riesig, meist an Kränen. Und irgendwo zwischendrin gibt es ganz praktische Dinger, mit denen man Jemanden fesseln kann. Ketten aber nie zu fest anlegen, da sie starr sind und dadurch stärkeren Druck ausüben.
Beim Kauf ist auch zu beachten, daß die Kettenglieder ordentlich verschweisst sind. Ebenso sollten die Glieder keine scharfen Kanten aufweisen, an denen sich der Bottom verletzen kann. Ebenso vor dem Kauf sicherstellen, ob nicht eine Allergie gegen das Material vorliegt.
Beim Verschliessen mit Schlössern bitte vorher sichergehen, daß der Schlüssel auch wirklich passt. Bolzenschneider und Panikhaken sollten ebenfalls in jedem gut geführten SM-Haushalt zu finden sein und sind in jedem Obi-Fachmarkt erhältlich.
Frischhaltefolie
Bei der Frischhaltefolie ist zu beachten, daß sich unter der Folie kein Hitzestau entwickelt und der Bottom dadurch zuviel Flüssigkeit verliert. Also, deswegen viel zu trinken verabreichen. Sollte die Folie um den Kopf gewickelt werden, bitte unbedingt Atemlöcher einschneiden. Außerdem sollte man bei klaustrophobischen Bottom´s die Finger von Mummifikationen lassen.
Kabelbinder
Vorsicht bei Kabelbindern. Kabelbinder schneiden leicht in die Haut ein, weshalb man damit Fesselungen auf der nackten Haut eher lassen sollte. Denn einmal angelegt, kann man sie nur durch Aufschneiden wieder entfernen. Dabei aber darauf achten, daß man den Bottom nicht verletzt.Beim Gebrauch deshalb unbedingt einen Seitenschneider auf den nächstbesten Platz legen. Damit lassen sich im Fall der Fälle die Kabelbinder nämlich wieder leicht entfernen.
Schlusswort
Unbedingt sollte man die Finger aber von Wäscheleinen, Klebebändern sowie Seidenschals und Strumpfhosen lassen. Diese Gegenstände sind vollkommen ungeeignet. Klebebänder können nämlich Haare und Haut abreissen oder die Haut zumindest verletzen. Und Wäscheleinen schneiden in die Haut ein.
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