Fetisch-Fotografien (Erotik, Wirkung und Kunst!)

Erotik und Fetisch passt nicht zusammen? Wie lässt sich denn überhaupt Erotik in einem Fetisch-Motiv zum Ausdruck bringen? Was findet denn ein Mensch an nicht nackten Menschen und nicht eindeutigen Posen so erotisierend?


Im Fetischismus wird beim Betrachter und Liebhaber der unterschiedlichen Fetische vor allem das Kopfkino ausgelöst. Hier geht es nicht darum möglichst eindeutige Posen zu zeigen oder Fakten durch bloße Nacktheit zu schaffen, sondern der Reiz der Fetisch-Fotografie liegt in der Inszenierung. Es ist zum einen das Material was inszeniert wird aber auch die dargestellte Person und damit dem eigentlichen Objekt der Begierde. Außerdem hat der Fotograf das Ziel Traum- und Fantasiewelten entstehen zu lassen.

Fetisch-Fotografie ist mit konventioneller Fotografie nicht ganz gleich zu setzen, man muss schon den "besondern Blick" für die Inszenierung des Fetischs haben. So lassen sich bestimmte Materialien, wie zum Beispiel Latex, aus rein technischer Sicht nicht mit jeder Umgebung oder Helligkeit fotografieren. Dadurch, dass recht wenig weiße Haut zu sehen ist da diese zumeist durch das Material komplett verdeckt wird, müssen in der Umgebung Kontraste geschaffen werden. Außerdem kann zu viel oder zu wenig Licht die Atmosphäre zerstören und interessante Schattenbildungen auf der Körperoberfläche zunichte machen. Denn insbesondere jene Kleinigkeiten lassen Materialen wie Latex, Lycra oder Leder erst interessant an Körperteilen wirken. Auch der gekonnte Blickwinkel, beispielsweise stark fokussierte Füße, Lippen oder Hände, stellen einen ganz wichtigen Auslöser dar um Reize beim Betrachter zu wecken. Durch gekonntes Fotografieren kann man sogar Geräusche, Gerüche und Körpergefühle visualisieren, die beim Fetischismus oft stark dazugehören.

Aber auch die dargestellte Person muss mit ihren Reizen umzugehen wissen. Oftmals kommen beim Fetischismus Elemente aus dem Sadomasochismus und Unterwerfungsspielen mit dazu. Die Kombination aus gekonntem Posing der Person und die Auswahl der richtigen "anziehenden" Bekleidung, insbesondere Schuhe und Stiefel, nehmen hier eine entscheidende Rolle ein und können beim Betrachter magische Momente auslösen, ohne nur ein Stück Haut oder Teile der Intimbereiche gesehen zu haben.

Das Szenario kann vom Fotografen dahin gehend verstärkt werden, in dem er seine Shootings an speziellen und/oder außergewöhnlichen Orten stattfinden lässt. Das Kopfkino wird umso mehr angefacht wenn das jeweils fotografierte Motiv regelrecht zu einem Szenario wird. Dabei kann die Auswahl einer stimmungsvollen und spannenden Umgebung, wie beispielsweise alte Ruinen, Bunkeranlagen, Autos, Industriestätten oder Schlösser und Villen, dieses äußerst förderlich beeinflussen.

Die Komposition aus allen genannten Bereichen schafft komplexe Erlebniswelten, so dass es selbst bei einem Foto mit unbewegten Bildern zu einem umfassenden Fantasie-Erlebnis beim Betrachter kommen kann.

Indessen viele Fetisch-Fotografien den Zweck haben erotisierend auf den Betrachter zu wirken, widmen sich viele Fotografen auch der künstlerischen Betrachtungsweise ihrer Motive. In diesen Motiven steht dann nicht mehr der Fetischismus im Vordergrund sondern rein ästhetische Aspekte. Die Stimmung im Bild, die Umgebung, manchmal auch ein übertriebenes Make-Up sind einige Merkmale solcher Kompositionen. Manchmal lenken sie sehr von der Erotik ab, manchmal ist die gekonnte Vermischung beider Strömungen gewollt irritierend auf den Betrachter zu wirken, widmen sich viele Fotografen auch der künstlerischen Betrachtungsweise ihrer Motive. In diesen Motiven steht dann nicht mehr der Fetischismus im Vordergrund sondern rein ästhetische Aspekte. Die Stimmung im Bild, die Umgebung, manchmal auch ein übertriebenes Make-Up sind einige Merkmale solcher Kompositionen. Manchmal lenken sie sehr von der Erotik ab, manchmal ist die gekonnte Vermischung beider Strömungen gewollt.

    Teilen

    Kommentare